470 Kilometer, 30 Tage und 15 Kilogramm auf dem Rücken

Anfang 2022 bewegt die Corona-Pandemie Bea Meder zu einem aufregenden Schritt: In 30 Tagen möchte sie von Barcelona nach Valencia wandern und so etwa 470 Kilometer zu Fuß überwinden – obwohl sie die zwei Jahre zuvor größtenteils am Schreibtisch verbrachte. Einige Monate nach ihrer Wanderung besuchen wir die 35-Jährige zuhause in Wuppertal und lauschen Erlebnissen, die ein ganzes Buch füllen könnten und immer wieder eine Gänsehaut bereiten.
RK.274
Kette, 925er Silber



R.652
Ohrringe, 925er Silber

In der Kleinstadt, in der Bea Meder großgeworden ist, hat sie sich nie wirklich wohl gefühlt. Mit 15 Jahren packte sie darum ihre Taschen, verließ ihr Elternhaus und machte sich auf, die Welt zu entdecken. Einen Sommer lang bereiste sie als Jugendliche ganz Deutschland. „Ohne festen Wohnsitz“ überall zuhause zu sein, klang für sie dabei wie eine friedvolle und romantische Idee. Nach diesem Sommer entschied sich Bea gemeinsam mit ihren Eltern dafür, schon mit 16 in ihre erste eigene Wohnung in Wuppertal zu ziehen. Auch wenn sie anfangs nicht sehr verantwortungsbewusst mit der Situation umging und die Schule darunter litt, lernte die Teenagerin, dass sie durch Anstrengung etwas erreichen konnte. Bea erzählt uns heute, dass sie ab diesem Zeitpunkt anfing, sich selbst mehr und mehr unter Druck zu setzen: Auf den besten Schulabschluss ihres Jahrgangs folgte das Studium. Als Kommunikationsdesignerin machte sie sich später fünf Jahre lang selbstständig und arbeitete zuletzt als Grafikdesignerin in einer Kunstgalerie. „Ich wollte immer in allem die Beste sein, das war irgendwann furchtbar anstrengend! Am Ende hatte ich das Gefühl, mich nur noch über Wasser zu halten.“
RKV.580
Kette, 925er Silber goldplattiert

RY.829
Ring 925 Silber


„Ich wollte immer in allem die Beste sein, das war irgendwann furchtbar anstrengend! Am Ende hatte ich das Gefühl, mich nur noch über Wasser zu halten.“

R.1428
Creolen, 925er Silber

AK.199
Kette, 585er Gold



A.188
Ohrstecker, 585er Gold

Endlich doch dem Fernweh gefolgt

2020 kam dann die Corona-Pandemie dazu. Bea fühlte sich im Home-Office weniger lebendig, fast dumpf. Ihr fehlte die Ablenkung und sie besann sich mehr und mehr auf sich selbst. Die 35-Jährige verspürte das Fernweh, das sie bereits als Teenagerin bewegte, zwischen Studium, Beziehungen und Jobs jedoch nie richtig ausleben konnte. Eine Änderung musste her und so kündigte Bea Ende 2021 ihren Job als Grafikdesignerin. Ein Freund, der kurz zuvor nach Valencia gezogen war, sowie ein Buch über das Spazierengehen bewegten sie zu einem ungewöhnlichen Plan: Bea wollte rauskommen, wandern, ihre Umwelt wahrnehmen. Sie entschied sich für eine Route, die in Barcelona startete und über 470 Kilometer nach Valencia führte. Nach viel Vorbereitung und mit 15 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken – auch wenn sich der Rucksack als zu schwer herausstellte, hat Bea doch alles darin gebraucht – machte sie sich mit dem Flieger auf den Weg nach Spanien.
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Creolen, 925er Silber

11 weitere Kilometer allein durch die Dunkelheit

Zugegeben: Die 20 Kilometer, die Bea ursprünglich für jeden Tag eingeplant hatte, konnte sie nicht immer einhalten. Schon die erste Strecke stellte sich als Offroad-Gebiet heraus und die Kommunikationsdesignerin kam nach zwei Jahren reiner Schreibtischarbeit an ihre körperlichen Grenzen. „Ich habe zwar zwischendurch Pausen eingeplant, aber es war zusätzlich schön, einfach mal an einem Ort zu bleiben, wenn es mir dort gefiel. Das war toll, dass ich einfach auf mich selbst gehört habe!“ Bea betont bei unserem Besuch mehrfach, dass die Wanderung kein Selbstfindungstrip sein sollte, sondern eher eine Erinnerung, sich selbst zu vertrauen. Das zeigte sich auch in schwierigen Situationen- bei Sturmwarnungen, fehlendem Handy-Empfang, Verletzungen, Kraftlosigkeit, verschlossenen Schutzhütten und in verlassenen, dunklen Wäldern.
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Kette, 925er Silber



R.652
Ohrringe, 925er Silber


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Creolen, 925er Silber




Bewusst gegen den Leistungsdruck entschieden

Überrascht haben Bea die vielen zufälligen Begegnungen, die unfassbare Nähe, die vielen Hilfsangebote, die Freude über eine heiße Dusche und Einladungen zu Abendessen und dem „besten Frühstück der Welt“ – und das, obwohl Bea sich nur mithilfe eines Online-Übersetzers verständigen konnte. Unterstützt wurde sie aus der Ferne von ihrem Freund – eine Erfahrung, die Bea zeigt, dass Beziehungen an einer solchen Situation wachsen können. Auf die Frage, was sie aus der Wanderung für sich mitnimmt, fallen Bea gleich mehrere Dinge ein: Sie möchte Menschen vorurteilsfrei und auf Augenhöhe begegnen, wie sie es in Notsituationen selbst erfahren hat. Auch wenn der Leistungsdruck noch da ist und Bea mit Selbstzweifeln zu kämpfen hatte, wenn sie doch in Hotels schlief oder es Planänderungen gab, so hat sie gelernt, besser auf sich zu hören und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Anstelle von 40 Wochenstunden vor dem Computer entschied Bea sich für eine flexiblere Tätigkeit, bei der sie sich kreativ und konzeptionell eher ausleben kann. Und wenn Bea nicht gerade arbeitet, kümmert sie sich um ihre kleine Hündin Joda, sammelt Schallplatten, ist auf Konzerten, mit der Kamera oder seit kurzem auch auf dem Skateboard unterwegs, malt mit Acryl-Farben und schreibt poetische und erzählerische Texte. Auch ihre Wanderung hat sie übrigens in einem Tagebuch festgehalten.
AB.202
Armband, 585er Gold



Bei unserem Besuch merkt man Bea an, dass sie bei dem Gedanken an ihr Abenteuer immer noch emotional wird: „Ich bin sehr dankbar für die Erfahrung! Ich möchte nicht mehr auf die nächste Pandemie warten, sondern für mich selbst entscheiden, was kommt. Und eine weitere Wanderung wird es auf jeden Fall geben!“

Beas 
Lieblingsstücke

Bei Me & Tezer stellen wir Frauen mit spannenden Geschichten vor. (Lebens-)Geschichten von einzigartigen Erlebnissen, Ideen, kreativen Hobbys, Familie und Beruf. Bea Meder erzählt uns wieder zuhause in Wuppertal von ihrer einmonatigen Wanderung von Barcelona nach Valencia. Wir fühlen uns direkt mit der Kommunikationsdesignerin, ihrem kreativen Geist und ihrem Gespür für Ästhetik verbunden und dürfen unseren Schmuck an ihr fotografieren. Obwohl Bea keine klassische Schmuckträgerin ist, sind es vor allem die Statement-Schmuckstücke, die sie sich aussucht und die zu ihr passen.

Porträt: Karin Pohl

Vom Weiterentwickeln und Wachsen - auch mit 62 Jahren

Zwischen Familienstellen, Tinnitus und Malerei entdeckt Karin Pohl auch mit 62 Jahren immer wieder neue Wege. Mit ihrer Energie treibt sie die Menschen in ihrem Umfeld zu Neuem an - im Gespräch mit Tezer schafft sie das in
wenigen Minuten.