Mut haben, im richtigen Moment zuzugreifen

Ursprünglich besuchen wir Lucie Schnurrer, weil sie als Galeristin Schmuck von Tezer ausstellt und damit nicht nur eine persönliche Beziehung zu Tezer führt, sondern auch unsere Verbindung zu Ästhetik, Kultur und Handwerk teilt. Was wir nicht erwartet haben, sind die zahlreichen Geschichten und Erlebnisse, von denen sie erzählt: Die Arbeit als Krankenschwester erfüllt Lucie nicht. Geprägt durch viele Reisen und ihr Interesse für Kunst und Kultur eröffnet sie 1997 die Schmuckgalerie Aquamarin in Berlin – das Wissen rund um Goldschmiede-Handwerk und die Branche bringt sie sich selbst bei.

   
A.050
Ohrstecker, 585er Gold



AY.137
Ring, 585er Gold

Die feuerroten Haare sind das Erste, was wir sehen, als Lucie Schnurrer uns die Tür öffnet und uns in ihrem Zuhause in Berlin begrüßt. In den ersten Minuten müssen wir uns umschauen, die vielen bunten Eindrücke aufnehmen, die kleinen Details entdecken und nachfragen, was denn hier von wo stammt. Der Einblick in Lucies Zuhause lässt direkt vermuten, dass sie ein Auge für Ästhetik besitzt und schon viele Länder und Kulturen gesehen hat.
RKV.590L
Kette, 925er Silber goldplattiert


Geprägt durch eine andere Art zu leben

Die 62-Jährige wuchs in der Eifel auf und kommt aus einfachen Verhältnissen. In ihrer Schulzeit, den 60er- und 70er-Jahren, wurde bei Mädchen weniger Wert auf Bildung gelegt und nach ihrem Hauptschulabschluss machte Lucie eine Ausbildung zur Krankenschwester. Mit 21 Jahren reiste sie dann das erste Mal für ein halbes Jahr nach Indien und erfuhr eine andere Wirklichkeit, als sie sie bisher aus Deutschland kannte. Mit einem Reiseplan in DIN-A4-Größe und ohne Reiseführer – Google Maps gab es zu dem Zeitpunkt schließlich noch nicht – fuhr sie gemeinsam mit Freunden durch ganz Indien: „Ich hatte vorher schon Fotos gesehen, aber die Realität war so viel bunter und intensiver! Dort sind die Farben und Gerüche ganz anders, manchmal auch zu intensiv, und wo heute ein Hotel steht, haben wir früher in einer kleinen Hütte allein am Strand gefeiert“ erzählt Lucie. Sie berichtet von einem Besuch des Taj Mahal, dem Baden im Ganges und dass sie ihre Erlebnisse dort als pure Freiheit wahrgenommen hat.

Geprägt durch eine andere Art zu leben

Die 62-Jährige wuchs in der Eifel auf und kommt aus einfachen Verhältnissen. In ihrer Schulzeit, den 60er- und 70er-Jahren, wurde bei Mädchen weniger Wert auf Bildung gelegt und nach ihrem Hauptschulabschluss machte Lucie eine Ausbildung zur Krankenschwester. Mit 21 Jahren reiste sie dann das erste Mal für ein halbes Jahr nach Indien und erfuhr eine andere Wirklichkeit, als sie sie bisher aus Deutschland kannte. Mit einem Reiseplan in DIN-A4-Größe und ohne Reiseführer – Google Maps gab es zu dem Zeitpunkt schließlich noch nicht – fuhr sie gemeinsam mit Freunden durch ganz Indien: „Ich hatte vorher schon Fotos gesehen, aber die Realität war so viel bunter und intensiver! Dort sind die Farben und Gerüche ganz anders, manchmal auch zu intensiv, und wo heute ein Hotel steht, haben wir früher in einer kleinen Hütte allein am Strand gefeiert“ erzählt Lucie. Sie berichtet von einem Besuch des Taj Mahal, dem Baden im Ganges und dass sie ihre Erlebnisse dort als pure Freiheit wahrgenommen hat.
Die indische Kultur hat Lucie beeindruckt und verändert: Wieder in Deutschland angekommen, wurde sie sich bewusst, dass auch sie die Möglichkeit hat, sich zu verwirklichen, und holt drei Jahre lang das Abitur nach. Wegen der Liebe zieht sie Mitte der 80er-Jahre nach Berlin, um Philosophie und Spanisch zu studieren. Mit ihrem damaligen Freund, einem Tauchlehrer, schnorchelte sie „durch die ganze Weltgeschichte“ und merkte, dass das Philosophiestudium nicht das Richtige für sie war. Zusätzlich arbeitete Lucie mehr als 20 Jahre immer auch als Krankenschwester, fühlte sich hier mit der Zeit jedoch unwohler. Und auch ein zweiter Versuch mit einem Studium in sozialer Arbeit warf in Lucie die Frage auf, was sie mit dem Studium machen möchte. Als das Thema für ihre Diplomarbeit schon feststand, entschloss sie sich, das Studium abzubrechen.
Die indische Kultur hat Lucie beeindruckt und verändert: Wieder in Deutschland angekommen, wurde sie sich bewusst, dass auch sie die Möglichkeit hat, sich zu verwirklichen, und holt drei Jahre lang das Abitur nach. Wegen der Liebe zieht sie Mitte der 80er-Jahre nach Berlin, um Philosophie und Spanisch zu studieren. Mit ihrem damaligen Freund, einem Tauchlehrer, schnorchelte sie „durch die ganze Weltgeschichte“ und merkte, dass das Philosophie-Studium nicht das Richtige für sie war. Zusätzlich arbeitete Lucie mehr als 20 Jahre immer auch als Krankenschwester, fühlte sich hier mit der Zeit jedoch unwohler. Und auch ein zweiter Versuch mit einem Studium in sozialer Arbeit warf in Lucie die Frage auf, was sie mit dem Studium machen möchte. Als das Thema für ihre Diplomarbeit schon feststand, entschloss sie sich, das Studium abzubrechen.
A.050
Ohrstecker, 585er Gold

FKV.764
Kette, 925er Silber goldplattiert


FKV.764
Kette, 925er Silber goldplattiert


“Ich hatte vorher schon Fotos gesehen, aber die Realität war so viel bunter und intensiver!”

Endlich das tun, was Freude macht


Erneut stellte sich für Lucie während dieser Zeit die Frage, wie sie ihr Leben gestalten sollte. Sie wollte etwas tun, das sie erfüllt und ihr wirklich Freude bereitet. Da sie sich auch aufgrund ihrer Reisen schon immer für Kunst und Kultur interessierte, viele Künstlerinnen und Künstler kannte und selbst Kunstwerke sammelte, besuchte sie in den 90er-Jahren oft Kunstmärkte. Es war Zufall, als sie gefragt wurde, ob sie selbst auf einem Wochenend-Kunstmarkt ausstellen möchte. „An dieser Stelle habe ich dann den Mut gehabt, Ja zu sagen.“ erzählt Lucie. Als ihr kurze Zeit später ein kleiner Laden im Fachwerkhof für Kunsthandwerk in Berlin-Kreuzberg angeboten wurde, ergriff sie erneut die Gelegenheit und eröffnete 1997 die Schmuckgalerie Aquamarin. Die Galerie entwickelte sich und nach drei Jahren zog Lucie in größere Räumlichkeiten in der Bergmannstraße um.
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Ohrring 585 Gold



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Kette, 925er Silber Hartgoldplattiert

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Kette, 925er Silber goldplattiert

„Da hatte ich dann erneut den Mut, im richtigen Moment zuzugreifen, und bin heute so dankbar, dass mir das passiert ist. Ich darf schöne Dinge verkaufen und damit Persönlichkeiten prägen.“ Nicht immer war das so einfach, schließlich hatte Lucie am Anfang keine Möglichkeit, Mitarbeiter einzustellen und lief allein im Hamsterrad. Und auch zu einem späteren Zeitpunkt musste sie sich erst in ihre Rolle als Geschäftsführerin einfinden: „Ich wollte eigentlich immer allein arbeiten und mein eigenes Ding durchziehen. Die Aufgaben als Chefin musste ich erst lernen.“

In ihrer Galerie und auch bei Lucie zuhause finden sich dabei immer wieder Assoziationen zum Orient und bunte Erinnerungsstücke von Lucies Reisen. Bei ihren Schmuckstücken konzentriert sich die 62-Jährige jedoch auf exklusive und wertige Stücke von etwa 60 Goldschmieden aus Europa – die meisten von ihnen sind übrigens Frauen. Lucie betont: „Mir ist wichtig, dass das Handwerk erkennbar ist.“ 2022 feiert die Schmuckgalerie mit diesem Konzept ihr 25-jähriges Jubiläum.

Immer wieder neue Länder entdecken

An ihrer Arbeit reizt Lucie vor allem die Nähe zu ihren Kundinnen und Kunden, von denen viele mittlerweile regelmäßig aus ganz Deutschland kommen oder zu denen die Galeristin eine persönliche Beziehung pflegt. „Einige begleite ich über viele Jahre, wenn sie ein Studium abschließen, Kinder bekommen oder Trauringe aussuchen. Da lebt man automatisch mit!“ Lucie erzählt außerdem, dass sie auch hier durch ihren Bezug zu Indien geprägt wird: Sie glaubt an gutes Karma, möchte niemanden verletzten, immer auf einer herzlichen Ebene bleiben und am Ende jedes Tages zufrieden sein. Wie mit 21 Jahren begleitet das Reisen Lucie durch alle Jahrzehnte bis heute: vor allem durch Asien, immer wieder Indien, Thailand, Russland, Süd- und Nordamerika, Georgien, Ägypten und Marokko. Lucie fasst für uns zusammen: „Ich würde sagen, ich bin eine Reisende, die gerne unterwegs ist und sich an jeder Kultur erfreut.“
A.050
Ohrstecker, 585er Gold



FKV.764
Kette, 925er Silber Hartgoldplattiert


Lucie’s Lieblingsstücke

Innerhalb unserer Interviewreihe Me & Tezer erzählen wir von Frauen mit spannenden Lebensgeschichten rund um einzigartige Erlebnisse, Ideen, kreative Hobbys, Familie und Beruf. Lucie Schnurrer besuchen wir auch, weil sie als Galeristin Schmuck von Tezer ausstellt und damit nicht nur eine persönliche Beziehung zu Tezer führt, sondern unser Interesse für Ästhetik, Kultur und Handwerk teilt.

Porträt: Bea Meder

470 Kilometer, 30 Tage und 15 Kilogramm auf dem Rücken

Anfang 2022 bewegt die Corona-Pandemie Bea Meder zu einem aufregenden Schritt: In 30 Tagen möchte sie von Barcelona nach Valencia wandern und so etwa 470 Kilometern zu Fuß überwinden – obwohl sie die zwei Jahre zuvor größtenteils am Schreibtisch verbrachte. Einige Monate nach ihrer Wanderung besuchen wir die 35-Jährige zuhause in Wuppertal und lauschen Erlebnissen, die ein ganzes Buch füllen könnten und immer wieder eine Gänsehaut bereiten.